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Die Krise als Chance begreifen: Erfahrungsbericht

  • Reinhold Weiss aus Frankfurt
  • 51 Jahre, freiberuflicher Werbekaufmann
  • geschieden, 1 Kind
  • 1,25 Mio. EUR Schulden vor der Restschuldbefreiung
  • erfolgreicher Abschluss der Englisch-Privat-Insolvenz im Oktober 2012
  • Mandatsdauer: 18 Monate
  • heute: schuldenfrei

Reinhold Weiss, Diplom-Kaufmann
– Erfahrungsbericht und Gespräch mit Martin Wolff, England -
Insolvenz.com-Experte über seine Insolvenz in England

In nur 12 Monaten befreit von riesigen Schulden – Neustart nach Horrorjahren geschafft

Der Werbeunternehmer Reinhold Weiss hat Horrorjahre hinter sich – mit totaler Pleite. Seit Beginn des Jahres ist seine Insolvenz beendet. Wie hat er das geschafft?

"Krise kann ein produktiver Zustand sein. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen!"  
(Max Frisch)

Martin Wolff (M.W.), Experte von England–Insolvenz.com, spricht mit einem Mandanten, der seinen echten Namen nicht gedruckt lesen will, ebenso wenig wie viel andere Mandanten, die wir in nur 12 Monaten sicher entschuldet haben. Er berichtet hier dennoch authentisch und wahrheitsgetreu über seinen Insolvenz-Kampf und die erfolgreiche Lösung. Sie treffen sich in London im Oxo-Tower, wo man einen wundervollen Blick über die Themse und die Londoner Innenstadt hat.



Das erste, was auffällt, sind seine Augen. Sie strahlen so sehr, dass man schon bei der Begrüßung sieht: Reinhold Weiss ist wieder ein erleichterter Mensch. Der Vater einer erwachsenen Tochter hat in 2011 mit England–Insolvenz.com eine englische Privatinsolvenz vorbereiten und über 18 Monate begleiten lassen. Seit Oktober 2012 ist sein Verfahren beendet. Jetzt gehen alle Honorare wieder uneingeschränkt auf seine Konten, alle Versteckspiele haben ein Ende und der Neuanfang ist geschafft. Es gibt für ihn wieder echte Entwicklungsperspektiven - mit 51 Jahren, aber was heißt das heute schon.

Vorgeschichte:

Die Misere begann schon vor 15 Jahren. Er war Ende 30 und unternehmerisch in einer Werbeagentur eingestiegen, verdiente sehr gut und dachte an seine Altersvorsorge. Wie so viele hatte er damals in vermeintlich lukrative Ost-Immobilien investiert und wie so mancher wurde er dabei falsch beraten. Obwohl er ein junger Unternehmer mit Verpflichtungen in seiner Agentur war, gab ihm die Bank zusätzlich einen Millionenkredit. Dazu kam noch eine Bürgschaft, die er für seine ehemalige Ehefrau abgab. Diese Geldanlagen, ein Parkhaus-Fondsanteil für 4 Mio. EUR und ein Mietshaus für 1,25 Mio. EUR, entpuppten sich leider als Fehlinvestitionen. Insgesamt hatte sich dann, inklusive der in Teilen fremdfinanzierten Einlage in die Werbeagentur, ein gigantischer Schuldenberg aufgetürmt.

Martin Wolff (M.W.):
Wie sind Sie in die ganze Situation reingeschlittert? Sie hatten doch damals eigentlich gute Berater?

Reinhold Weiss (R.W.):
Also mit dem Wohnhaus hatte ich ja zunächst Angst. Aber dann, so sagten mir Experten, naja, selbst wenn die Mieten jetzt nicht so regelmäßig kommen, dann zahlst Du ein bisschen was drauf, sparst aber Steuern und so war das dann. Aber das hat mich eigentlich nicht gekillt. Da waren andere Sachen. Ich habe gebürgt für meine Ex-Frau, die hatte ein Projekt und wir haben beide investiert in ein Parkhaus und ich habe für ihren Anteil auch noch mal unterschrieben.

M.W.:
Parkhäuser sind doch aber eigentlich immer lukrativ, denke ich?

R.W.:
Ja, grundsätzlich schon, aber genau gegenüber von diesem kostenpflichtigen Parkhaus wurde dann ein neues Einkaufszentrum gebaut und dieses Einkaufszentrum hatte so 1.000 Gratisparkplätze. Da ist dann niemand mehr in unseres gefahren.

R.W.:
Naja, und grundsätzlich habe ich gegen Mitte 30 gedacht: Mensch, ich will doch meiner Tochter irgendwie nicht auf der Tasche liegen. Ich muss doch was Anständiges für die Vorsorge tun und diese Investitionen schienen mir interessant. Die sind dann allerdings komplett den Bach runtergegangen.  

Schließlich ging das auch mit den Wohnungen los und das Parkhaus wurde nur mit Bauverzögerung fertiggestellt. Und dann musste ich bürgen, meine Ex-Frau konnte nicht mehr bezahlen und bei dem Wohnhaus ging es auch bergab, weil die Mieten plötzlich nicht so stiegen, wie man das eigentlich gedacht hatte und wir einen gewissen Leerstand hatten. Ich musste draufzahlen. Ich zahlte immer mehr drauf und dann habe ich gemerkt, das ganze Konstrukt kommt ins Wanken.

"... Dann habe ich mich echt schon so gefühlt, wie ein Kaninchen, das auf den Gleisen sitzt und den Zug auf sich zukommen sieht..."

Ja und dann ist eben irgendwie alles den Bach runtergegangen. Es kam der Moment - ich war dann allerdings schon geschieden - und habe gemerkt, es geht nicht mehr. Dann habe ich mich natürlich mit den Banken zusammengesetzt. Also meine Gläubiger waren zwei Banken und das Finanzamt. Wir haben versucht eine Lösung zu finden. Zunächst verkaufte ich das Wohnhaus mit einem Wahnsinnsverlust, denn das wollte niemand haben. Und dann habe ich auch noch versucht meinen Anteil an dem Parkhaus loszuwerden. Ich hab also schon alles gemacht, was man tun konnte. Aber irgendwann ging dann eben gar nichts mehr.

Schließlich kam noch das Finanzamt und wollte Geld, was ihm im Zweifel schon zustand und dann habe ich mich echt schon so gefühlt, wie ein Kaninchen, das auf den Gleisen sitzt und den Zug auf sich zukommen sieht.

M.W.:
Und dann alles erlebt, so das ganze Programm: Briefkasten nicht mehr öffnen, Post nicht mehr öffnen, etc.?

R.W.:
Ja natürlich, manchmal war das so, aber ich hab dann schon aktiv mit allen verhandelt. Dann  drohte eine Bank mit Vollstreckungsmaßnahmen - es war die Hölle. Dann habe ich wieder mit denen geredet und größte Angst gehabt und die Insolvenz stand immer im Raum. Aber ich wusste nicht so recht, was das bedeutet und wie ich es genau machen soll.

M.W.:

Und dann kam der Tag an dem Sie sagten: So, und jetzt ist Schluss, jetzt ziehen wir den Stecker? Wann entschlossen Sie sich über die Insolvenz nachzudenken?

R.W.:
Ja genau, das Finanzamt wollte sich nicht einigen und dann saß ich bei meinem Steuerberater und der Anwalt war dabei. Und der eine war so ein gestandener Hamburger, der saß mir so gegenüber und hat mich angekuckt und hat gesagt: „So, det wird nix mehr“. Einfach so, baff, erst mal.

Und da war die Sache für mich klar.

Ich bin dann aufgestanden, habe mich in mein Auto gesetzt, das war im Februar vor 2 Jahren, bin zum Gericht gefahren und habe mir dort die notwendigen Unterlagen besorgt und einen Termin bei einem Schuldenberater gemacht. Eigentlich war ich fest entschlossen, das jetzt in Deutschland durchzuziehen und Nägel mit Köpfen zu machen.

Beim Gericht traf ich auf einen durchaus kompetenten, etwas dicklichen und kleinen Beamten, der dort als Schuldenberater arbeitete, hinter einem riesigen Papierstapel. Der hat mir dann die Formulare in die Hand gedrückt und mir die Grundzüge des deutschen Insolvenzverfahrens in Detail erklärt.

"... mein Anwalt hat mir dann den entscheidenden Tipp gegeben, die Insolvenz nicht 7 Jahre in Deutschland durchzustehen, sondern das Verfahren auf 12 Monate abzukürzen durch eine legale Verlegung des Lebensmittelpunktes nach England. Das war der Durchbruch ..."


Fazit war: Bis zu einem Jahr hätte ich auf das sogenannte „außergerichtliche Schuldenverfahren“ warten müssen und danach eine 6-jährige Wohlverhaltensperiode am Rande des Existenzminimums unter Obhut eines Insolvenzverwalters ertragen müssen. Zusätzlich kommen noch drei Jahre Schufa-Eintrag hinzu, selbst nach erfolgter Restschuldbefreiung. Insgesamt war mir klar: Ich bin dann privat und als Unternehmer bis zu 11 Jahre aus dem Verkehr gezogen.

M.W.:
Ja, das sind in der Tat die Fakten in Deutschland. Wie sind Sie dann auf die Lösung mit der England-Insolvenz gekommen?

"Ich begriff die Krise als Chance für mich."

R.W.:
Also nach dem Besuch beim Gericht bin ich deprimiert nach Haus gegangen und habe das ganze Papierwerk mitgenommen. Ich dachte, das kann es doch nicht sein, das ist inakzeptabel und es muss doch einen Ausweg geben. Zu Hause angekommen, habe ich einen guten Freund angerufen, der Anwalt ist, und der hat mir dann den eigentlich entscheidenden Tipp gegeben, die Insolvenz nicht 7 Jahre in Deutschland durchzustehen, sondern das Verfahren auf 12 Monate abzukürzen durch eine legale Verlegung des Lebensmittelpunktes nach England. Das war der Durchbruch. Ich begriff die Krise als Chance für mich.

Hier der Erfahrungsbericht von Reinhold Weiss

 

Die Krise als Chance begreifen - Der erlösende Durchbruch: Privatinsolvenz in England

Eins war mir dann klar: Eine Privatinsolvenz in Deutschland musste ich in jedem Fall vermeiden. Ich konnte mir nicht vorstellen, mich ohne Not derartig 7 Jahre lang einschränken zu müssen und mir mein gesamtes Einkommen wegpfänden zu lassen und jede Geschäftschance als Unternehmer zu vereiteln. Andererseits kam es nicht in Frage, den Kopf in den Sand zu stecken und einfach nur abzuwarten. Stattdessen wollte ich den Prozess nun aktiv in die Hand nehmen und den Stier bei den Hörnern packen.

Die mühsame Suche nach dem richtigen Experten

Da mein Bekannter zwar Anwalt war, aber auf diesem Gebiet nur die Grundkenntnisse hatte, dass hier eine legale Möglichkeit besteht, musste ich mir nun den richtigen Experten für dieses Thema suchen. Das muss man sich etwa so vorstellen, wie die richtige Partnersuche bei einer Dating-Agentur und man erlebt da so manches. Das Lesen einschlägiger Internetforen zu diesem Thema machte mir klar, dass hier oft nur Kleinstschuldner, ohne juristisch fundiertes Fachkenntnisse, Gerüchte verbreiten und im besten Falle über unausgegorenes Halbwissen diskutiert wird.
So ging es nicht, aber die Internetrecherche mündete dann doch in einer recht klaren Auswahl von drei Alternativen:  Zwei deutsche Anwälte und ein Expertenteam mit Sitz in London. Der eine Anwalt war aus Mainz, Typ schlecht rasierter Winkeladvokat, und der zweite Anwalt war zwar nicht unfreundlich und aus Berlin. Der Mainzer wollte dann letztlich mehr als EUR 14.000. Hierbei wollte er mir seine Ehefrau( Hausfrau ohne Anwaltsausbildung), dann in England als Betreuung zur Seite stellen. Der aus Berlin arbeitete auch nur vom Schreibtisch aus, nannte aber irgendeine Kontaktperson in England, die mich dort betreuen sollte und wollte etwas über EUR 15.000 als Honorar.
 
Das schmeckte mir alles überhaupt nicht, den ich wollte schließlich vor Ort  kompetent begleitet und beraten werden. Somit blieb als beste Alternative das Expertenteam der Firma England-Insolvenz.com, die im Großraum London Marktführer sein sollten und dort sowohl ein Büro als auch in England lebende Mitarbeiter hatten. Die bestachen schon durch ihren professionellen Internetauftritt, mit fundierten juristischen Informationen und wirklicher Kenntnis aus der täglichen Praxis an englischen Gerichten. Schon nach den ersten Telefongesprächen konnte ich Vertrauen aufbauen und entschloss mich dann schnell, mit denen das Projekt durchzugehen.

Generalstabsplan und Umzug nach London

Der positive Eindruck verstärkte sich in London, wo die Firma ein klasse Büro hat, mit Blick über die Themse und das Finanzzentrum von London. Hier konnte man sich konzentriert und in diskreter Atmosphäre an die Ausarbeitung meines Planes machen, der letztlich wie folgt aussah:

  1. Ich verlege schnellstmöglich meinen Lebensmittelpunkt nach London.
  2. Wir lagern Teile meines Werbegeschäftes nach England in eine intelligente Firmenstruktur aus. Diese Firmen halten sowohl Verträge mit Altkunden als auch Neukunden.
  3. Ich melde mich in Deutschland ab und lasse alle notwendigen Formalitäten und Strukturen in London durch England-Insolvenz.com aufbauen.
  4. Wir hängen den Umzug nicht an die große Glocke, sondern kommunizieren - wo notwendig - unverändert mit allen Gläubigern.
  5. Vor Anmeldung der Insolvenz unternehmen wir noch einen letzten Vergleichsversuch, sollte dieser nicht funktionieren, melden wir die Insolvenz an und die Entschuldung tritt dann unter den besprochenen Bedingungen nach 12 Monaten ein.
  6. Die Leute von England-Insolvenz besorgen mir dann die ganze Infrastruktur wie Wohnung, Büro-Möglichkeiten, Behörden, Steuerberater, etc., damit ich mich voll auf den intelligenten Ausstieg aus meiner deutschen Geschäftsbeziehung und den Geschäftsaufbau aus England heraus konzentrieren konnte.

Vorbereitung für den Umzug nach London

In Deutschland sprach ich dann mit meinen Geschäftspartnern und Kunden die neue Situation ab und übertrug alle vertraglichen Verpflichtungen in Deutschland vollständig. Das Ganze war natürlich ein ziemlich komplexes Projekt und sollte auch schnell gehen, nachdem ich nun einmal den Entschluss gefasst hatte und mich aus Deutschland schnell verabschieden wollte, damit die Grundlagen für die Anerkennung durch die englischen Gerichte gelegt werden können.

Die Leute von England-Insolvenz.com machten mir klar, dass entgegen zwielichtigen Ratschlägen dubioser Berater, die Zeit, in der mein Lebensmittelpunkt nachzuweisen ist, um von den englischen Gerichten anerkannt zu werden, sehr ernstgenommen und gerichtsfest gegen jeden Missbrauchs-Vorwurf abgesichert werden muss.
Hier gab es so viel zu beachten, auf das ich alleine nie gekommen wäre. Denn nur ein nachgewiesener Missbrauchs- oder Betrugsversuch beim Lebensmittelpunkt bietet einen Ansatz, um das englische Verfahren durch deutsche Gläubiger oder gar der englischen Gerichte wieder aufheben zu lassen.

Inzwischen weiß ich ja auch mehr und habe einige Erfahrungen gesammelt, welche zwielichtigen Ratschläge von Agenturen und in Deutschland arbeitenden, nur oberflächlich informierten, Anwälten gegeben werden. Ich hätte auf so einer betrügerisch angelegten Basis nicht ruhig schlafen können. Zumal man sich im schlimmsten Falle sowohl in Deutschland als auch England sogar strafrechtlich schuldig macht, wenn man in betrügerischer und missbräuchlicher Absicht den Lebensmittelpunkt lediglich vorzutäuschen versucht. Das wäre das Letzte gewesen, nachdem ich ja schon so viel Geld verloren hatte. Mit den Leuten von England-Insolvenz.com wären auch solche schrägen Deals gar nicht möglich gewesen, weil die sich infolge ihrer Geld-zurück-Garantie gar nicht auf illegale und nicht erfolgversprechende Geschäfte einlassen können.

Wir haben dann gemeinsam in London schnell die Strukturen aufgebaut mit der Wohnsituation und ich konnte durch einen schlauen Schachzug die geschäftlichen Strukturen mit den privaten so verbinden, dass das Ganze nicht zu teuer für mich wurde. Hierzu braucht man allerdings eine Menge Know-how, wie man mit den mit allen Wassern gewaschenen Maklern und noch schlimmer, den eigentlichen Vermietern dahinter, umgehen muss, insbesondere, wenn man keine Kredithistorie in England vorzuweisen hat.


In Deutschland habe ich über diese Pläne nur die engsten Freunde und die Familie eingeweiht, aber das Ganze logischerweise als einen internationalen Neustart dargestellt, der er ja letztlich auch war.

"... Mir wurde klargemacht, dass entgegen zwielichtigen Ratschlägen dubioser Berater, die Zeit, in der mein Lebensmittelpunkt nachzuweisen ist, um von den englischen Gerichten anerkannt zu werden, sehr ernstgenommen und gerichtsfest gegen jeden Missbrauchs-Vorwurf abgesichert werden muss ... "

Für meine Geschäftspartner war die Sache kein Problem und es war ja ganz wichtig für mich, alle Kontakte weiterhin zu pflegen, um keinen Imageschaden davon zu tragen. Zudem ist man ja in London nicht aus der Welt: Nicht nur geschäftlich, sondern auch privat ist es ein Kinderspiel zwischen London und Deutschland mit dem Flugzeug zu pendeln. Insbesondere die preiswerten Airlines RyanAir, EasyJet, etc. machen dies möglich, wo man quasi Flüge findet, die hin und zurück deutlich unter EUR 100,00 liegen, was ja wirklich bezahlbar ist. Die Zeit in London verging wie im Flug, der Aufbau der neuen Strukturen machte mir Spaß und über die Attraktivität von London als attraktivste Multikulti-Stadt der Welt brauche ich mich hier auch nicht weiter auszulassen. Die Unterstützung durch das Team von England-Insolvenz.com war natürlich ganz wichtig, um mir den Rücken freizuhalten im Geschäftsaufbau und auch in meiner privaten Situation. Selbstverständlich wäre mein Englisch ausreichend gewesen, das zur Not alles alleine hinzubekommen, aber das hätte mich letzten Endes wesentlich mehr Geld und Zeit gekostet. Zudem ist natürlich die Beratung in den vielen sachlichen Details zwingend notwendig, um sich hier nicht zu verstricken. Denn bei vielem, was auf den ersten Blick so einfach aussieht, liegt der Teufel dann - wie immer - im Detail.  

Im September 2011 kam dann der Tag der Wahrheit und eine letztlich doch belastende Phase. Belastend deshalb, weil man trotz der ganzen Vorbereitung schon unter Anspannung steht und dazu tendiert, sich verrückt zu machen. Die Zahlungen an die Bank wurden gestoppt und wir informierten die Gläubiger, dass ich nun in England geblieben bin und nochmals versuchen möchte, hier einen Vergleich auszuhandeln. Allerdings war ich schon nicht sehr hoffnungsfroh und letztlich erwies sich das Finanzamt als völlig unflexibel in der Verhandlung und auch die Banken glaubten, auf ihren Forderungen bestehen zu müssen und bewegten sich nur wenige Zentimeter.

Insolvenzantrag beim High Court in London

Letztlich lief es dann also doch darauf hinaus, dass wir hier Insolvenz anmelden mussten. Dazu haben wir uns zusammengesetzt, die wahnsinnig umfangreichen Formulare alle ausgefüllt, die Motivation für die Auswanderung dazu klargestellt und zusätzlich wurde ich über alle Details gebrieft, die im Umgang mit der Gerichtsbarkeit nötig sind. Das ist grundsätzlich alles völlig legal, aber da es um so eine entscheidende Lebens-Phase in einer fremden Gerichtsbarkeit geht, ist man trotzdem unruhig und es gibt ja in der Tat so viele Fallstricke, über die man stolpern kann.

"Es ist einfacher als man dachte. Man muss es aber irgendwann mal konkret anpacken und zwar in professioneller Begleitung in allen Belangen."


Wir haben den Antrag dort eingereicht. Wie erwartet, nahm der Richter das alles zur Kenntnis. Er murmelte, dass sei ja nun wieder einer der Anträge von diversen Deutschen, die in London aufkreuzen würden und man würde das alles sehr kritisch prüfen.
Daraufhin wurden alle Gläubiger in Deutschland vom Gericht angeschrieben und zu einem "Hearing" eingeladen, das dann 3 Wochen später stattfand. Tatsächlich schickte die eine Bank sogar einen Anwalt aus London in Vertretung, der hier zu dem Termin auftrat und vortrug, dass man die Insolvenz als nicht gerechtfertigt ansehe, weil ich ja noch für deutsche Kunden arbeiten würde und zwischen Deutschland und England pendeln würde. Der Richter hat dies sehr sachlich zur Kenntnis genommen und sich aber anhand meiner Unterlagen überzeugt, dass ich natürlich auch deutsche Kunden hatte, jedoch unabhängig davon eindeutig mein Geschäft in England mache und zudem überzeugende Nachweise meines Lebensmittelpunktes in London vorlegen konnte. Somit durfte der Anwalt wieder abziehen und das Gericht nahm das Verfahren dann offiziell an. Ab diesem Zeitpunkt lief die 12monatige Insolvenzperiode, nach der ich restschuldbefreit werden würde, sofern ich mir nichts zu Schulden kommen lasse und vernünftig mit dem Insolvenzverwalter zusammenarbeiten würde.

Dieser trat dann als nächstes auf den Plan und war ein sehr korrekter und ernsthafter Mann, allerdings schien er kein besonderer Freund deutscher Insolvenzsuchender zu sein. Da ich bis zu den Zähnen vorbereitet war und ja auch ein völlig legales Anliegen hatte, konnte diese umfangreiche Sitzung gut abgeschlossen werden. Dabei wurde jeder Kontoauszug durchgegangen, Transaktion für Transaktion und ich musste jedes Detail erklären, während der Insolvenzverwalter dies alles protokollierte. Den Insolvenzverwalter interessierte eine Fülle von Details, beruflicher wie privater Art. Mir war schon klar, was er wollte: Es ging ihm natürlich darum, einen Missbrauch herauszufinden und um neben der Frage, ob er Masse verwerten konnte, eben auch die Stichhaltigkeit des Lebensmittelpunktes noch einmal nachzuprüfen.

Danach hörte ich bis auf zwei Schreiben des Insolvenzverwalters wenig. Hierin schickte er mir einen Abzug unseres Gespräches und hatte einige weitere Fragen, welche zu beantworten waren. Dies wurde gemeinsam mit England-Insolvenz.com ausgearbeitet und dann in Schriftform eingereicht.

Der Pulverdampf ist verflogen – Das Leben normalisiert sich

M.W.:
Haben Sie noch mal was vom Insolvenzverwalter gehört?

R.W.:
Nein, nein, vom Insolvenzverwalter hörte ich bis auf einen Besuchsversuch in meiner Wohnung nichts mehr. Er ist dann aber nicht ein zweites Mal gekommen, sondern scheint sich das nur von außen angesehen und für o.k. befunden zu haben.

Der erlösende Termin

M.W.:
Wie verliefe es dann konkret mit der Restschuldbefreiung nach den 12 Monaten?

R.W.:
Natürlich hatte ich mir den Entschuldungstermin in allen Notizbüchern und bei Outlook dreimal dick eingetragen. Am entscheidenden Tag erhielt ich auch von Ihrem Büro einen Anruf mit dem Hinweis, dass ich mal in dem Insolvenz-Register nachsehen solle und tatsächlich, ich konnte lesen:

Case Name: Reinhold Weiss
Court: High Court of Justice
Type: Bancruptcy
Number: 000 1854
Order Date:  03 October 2013
Status: Discharged On 03. October 2013


Ein wunderbares Gefühl. Ich wollte mir noch das sogenannte „certificate of discharge“, die Entschuldungsurkunde, besorgen und zu aller Sicherheit auch beurkunden lassen, falls ein deutscher Gläubiger hier doch noch einmal nachtreten wollte.

M.W.:
Ja gut, allerdings  ist dieses Zertifikat nicht zwingend nötig, da die Rechtswirkung der Restschuldbefreiung und damit Schutzwirkung ja per Gesetzt eintritt. Die Besorgung der Urkunde ist allerdings auch kein großer Aufwand und ermöglicht im Ernstfall eine schnellere Reaktion gegenüber möglichen hartnäckigen Gläubigern in Deutschland.
Letztlich ist es ja für deutsche Gerichte oder Gläubiger überhaupt nicht möglich, das englische Verfahren zu kippen, sofern der Lebensmittelpunkt rechtmäßig bestanden hatte bei Insolvenzanmeldung.
Wir hören aber schon mal von kläglichen Versuchen deutscher Gläubiger die Rechtmäßigkeit der englischen Restschuldbefreiung bei deutschen Gerichten in Frage zu stellen und die angeblich unzureichende Prüfung seitens englischer Gerichte zu behaupten. Im Großraum London ist das ohnehin völlig chancenlos, weil die Richter hier so viel Erfahrung haben mit Insolvenzen von Deutschen oder Österreichern und die Voraussetzungen professionell prüfen. Die lassen sich dann auch nicht beeindrucken, weil Sie ja wissen, was Sie geprüft haben.

Bisher sind auch alle versuchten Einwände gegen die Rechtmäßigkeit der England-Insolvenz von allen damit befassten höchsten Gerichten ausnahmslos abgelehnt worden. Die rechtlichen Voraussetzungen sind eben sehr klar in der europäischen Insolvenz-Ordnung festgeschrieben worden und es wird sich auch nach schon vorliegenden Reformentwürfen überhaupt nichts dran ändern.

M.W.:
Wie geht es nun weiter? Bleiben Sie in England oder kehren Sie wieder nach Deutschland zurück?

R.W.:
" Inzwischen bin ich ja quasi zum echten Londoner geworden und bewege mich zwischen beiden Ländern und innerhalb Londons mit geradezu schlafwandlerischer Vertrautheit. Die Frage des Rückzugs nach Deutschland stellt sich zunächst nicht, weil ich zum einen von dort ganz gute Geschäftskontakte habe und Sie zum anderen ja auch sagen, dass eine solche Struktur eine gewisse Dauerhaftigkeit haben soll, um jedes noch so kleine Risiko eines Missbrauchsvorwurfes auszuhebeln.

Die Entscheidung, die Privatinsolvenz in England durchzuführen, war goldrichtig. In Deutschland wäre ich wohl nicht mehr auf die Beine gekommen. Ich habe hier ja auch einige andere deutsche und österreichische Mandanten der Firma kennengelernt, die es ohne zu zögern auch sofort wieder so machen würden. Es ist dann oft einfacher als man dachte. Man muss es aber irgendwann mal konkret anpacken und zwar in professioneller Anwalts- Begleitung in allen Belangen.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch gute Gründe, wieder nach Deutschland zu gehen, wo sich nun wieder interessante Perspektiven für mich eröffnen. Zwar jetzt mit mittlerweile 51 Jahren, aber völlig schuldenfrei und mit Spaß am Leben."

Soweit dieses Beispiel, das für viel unserer Mandanten steht, die in nur 12 Monaten rechtssicher und legal entschuldet wurden.

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